Der aller letzte Post | Es ist vorbei


Das wird ein langer letzter Post


Es ist vorbei, ja. Es fühlt sich komisch an, weil ich jetzt nicht mehr dort hin fahre, keine Minou mir an der Treppe entgegen kommt und Calou am Küchenfenster sitzt, weil er weiß, dass ich da bin und es Futter gibt.



Ich habe eine wunderschöne Zeit hinter mir und ich wusste, dass es eine begrenzte Zeit ist. Aber dass es jetzt so schnell vorbei ist, fühlt sich doch wirklich komisch an.

Karin war gerade da und hat mir die ersten Sachen von mir vorbei gebracht. Jetzt ist es wirklich vorbei und ich kann das nicht oft genug sagen und schreiben.

Erinnerungen sind so Wertvoll

 
Ich hatte es schon einmal geschrieben, aber ich liebe diese Erinnerungen. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich war, als Karin mich fragte, ob ich das machen möchte. Ich weiß auch noch, dass ich zu ihr schrieb, dass es kein 'aber' gibt und ich das gerne machen würde.
 
Ich erinnere mich an den ersten Tag, den 02.07.2018. Als ich ankam, packte ich meine Sachen aus und ging dann in die Küche, um etwas zu trinken. Es war wirklich sehr Warm und dann kam Minou und saß am Küchenfenster. Als ich das Fenster öffnete, war sie sehr skeptisch. Hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich da bin und nicht Frauchen.
Ich hab sie dann mit Leckerlis rein locken können.
 
Die erste Woche ging so schnell rum und in der zweiten Woche hatte ich am 09.07. Besuch von einer Freundin aus Hamburg da. Wir waren den ganzen Tag unterwegs und es war ein richtig schöner Tag, auch wenn es sehr warm war. Eigentlich wollte sie die Katzen gerne sehen, aber die haben sich (leider) nicht blicken lassen. So waren wir in der Stadt unterwegs, haben zusammen (mit meiner Schwester) lecker gegessen und waren im Baruhmer Moor spazieren. Es war wirklich ein schöner Tag mit ihr.
 
Den Katzen ging es prächtig und sie kamen nur nachhause, wenn sie Hunger hatten oder schlafen wollten. Es war ja schließlich Sommer und da würde ich als Katze auch eher die Umgebung unsicher machen.
 
Die nächsten Wochen waren super toll, Sommer pur, manchmal echt zu Warm, aber was erwartet man vom Sommer?
 
Ich habe jeden Abend im Garten die Blumen bewässert und das waren echt viele. Das hat meistens immer eine halbe Stunde in Anspruch genommen, aber es war so schön, im Garten zu sitzen und das Buch weiter zu lesen, dass ich angefangen habe.
 
Am 17.07.2018 hab ich Minou das letzte mal gesehen. Calou hat sie verjagt, als sie am Auto saß. Ich war in Sorge, dass ihr was passiert ist, habe sie gerufen, sie gesucht, aber nicht gefunden.
 
8,5 Tage war sie verschwunden und wie wir jetzt wissen, war sie in einer Garage in der Nachbarschaft eingesperrt. Wir wissen nicht, wo genau, aber sie kam endlich nachhause. Ich weiß noch, dass ich morgens raus ging, mich auf die Treppe setzte und sie aus dem Stall gesprungen kam und zu mir lief. Ich fing an zu weinen, weil ich mich so freute, dass sie wieder da war.
 
Ich hab einen Tag später, nachdem sie nicht nachhause kam, überall im Dorf und auch im Nachbardorf Flyer von Tasso auf gehangen, damit sie schnell wieder nachhause kommt. Karin war sehr in Sorge und ich war so froh, dass ich ihr schreiben konnte, dass sie wieder zuhause war. Sie hatte ziemlich viel Hunger und hat auch sehr viel gefressen. Aber ihr ging es gut.
 
Am 07. + 08.08.2018 hatte ich wieder Besuch von einer Freundin aus Hamburg da und hat bei uns Übernachtet. Wir haben wieder viel zusammen mit meiner Schwester gemacht und wir hatten wieder viel zu lachen.
 
Vom 04. - 07.12.2018 hatte ich eine Freundin aus Kiel zu Besuch und wir haben viel gemacht. Wir sind auch zusammen nach Braunschweig in die Stadt gefahren. Als wir wieder zurück zum Bahnhof wollten, sind wir in die falsche S-Bahn eingestiegen. Aber es war witzig und wir haben viel zu lachen gehabt.
 
Die Zeit verging so schnell und jetzt ist es vorbei.
 

Calou - der Tiger und Gentleman

 
Calou war zwar viel, oft und lange draußen, auch bei den kalten Temperaturen, aber er lag immer an meinem Bauch, wenn wir geschlafen haben. Wenn er mal zuhause geschlafen hat. Er lag so gerne auf meinem Schal und hat geschlafen. Wir haben Stunden lang gekuschelt und wenn er mal Lust hatte, spielten wir auch miteinander.
 
Er musste immer seine Beute präsentieren, indem er sehr laut maunzte und das hat man durch das ganze Haus gehört. Oft wollte er auch mit seiner Beute ins Haus, aber nicht mit mir. Ich sagte ihm, dass er ins Haus kann, wenn er seine Beute draußen lässt. Er sprang dann immer von der Fensterbank runter und spielte mit der Beute. Meistens war es eine Maus, die er mitbrachte.
 
Oft musste ich den Nachbarn um Hilfe beten, weil ich es nicht übers Herz bringen konnte, dieses kleine Lebewesen zu töten, obwohl das Tier schon halb tot war. Einmal brachte er eine Maus, es war im Sommer und diese lag dann an der Bank und fiepte nur noch. Mir tat diese so Leid, weil sie nicht von alleine weg lief. Ich bat den Nachbarn um Hilfe, um der Maus das Leid zu ersparen, denn ihr Bauch war schon komplett offen und sie hatte Schmerzen. Ich wollte nicht, dass sie weiter leidet.
 
Er lag Zuhause immer auf der Decke, die auf der Couch lag. Dort schlief er immer. Manchmal lag er dann auch auf dem Kratzbaum in der Küche, aber da er so groß war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass das gemütlich war.
 
Ich machte von ihm viele Fotos und Videos, er bekam Leckerlis, hab ihn beim fressen beobachtet, beim Putzen hab ich ihm zugeschaut, hab mit ihm zusammen gekuschelt. Er klaute mir oft die Decke oder machte sich im Bett breit, obwohl das Bett groß genug war. Er gab mir küssen, leckte meine Hand ab. Er gab mir das, was ich ihm gab, tausendfach zurück.
 
Wenn er geschlafen hat, hatte er immer eine Pfote unter seinem Kopf. Er hat es geliebt, am Kopf gestreichelt zu werden und meistens wurde dann sein Kopf immer schwerer und schwerer, bis er schließlich eingeschlafen ist.
 
Er hat mir auch mal zwei seiner Freunde mitgebracht. Einen hab ich so erschreckt, dass er schnell abgehauen ist. Ich hab seine Krallen auf dem Boden gehört.
 
Wenn es morgens Frühstück gab, schlängelte er durch meine Beine und maunzte so laut, er war ja schließlich kurz vorm Hungertod. Er redet gerne und viel, schließlich muss er seine erlebten Tage mit mir teilen. Wenn er geschlafen hat, - und ich ihn beobachtete - hat er viel geträumt und dabei sogar geredet.
 

Minou - die Püppi und Diva

 
Minou hingegen war zwar im Sommer viel unterwegs, aber meistens nur Nachts. Tagsüber hat sie geschlafen und das meistens im Schrank, wo sie ihren Platz hat oder oben in ihrem Körbchen. Sie ließ im Körbchen immer eine Pfote raushängen. Im Bett lag sie oft auf der anderen Seite auf dem Kissen und hat sich dort eingerollt. Sie schnurrte oft und lange, auch wenn sie an meinem Bauch lag. Ab und zu lag sie auch direkt auf meinen Beinen und hat mir die Decke geklaut.
 
Zum Winter hin ist Minou meist nie draußen gewesen. Es waren höchstens 30 Minuten, in denen sie draußen war und wehe es war blödes Wetter, da war ich dann natürlich Schuld dran. Dann saß sie meistens am Wohnzimmerfenster und schaute raus. Wenn von ihr dann ein 'Mii' (Maunzer) kam, wollte sie gucken, ob sie doch raus kann.
Dann setzte sie sich zwischen das Fenster und dann wurde es kalt. Ich sagte zu ihr dann immer, dass sie sich mal entscheiden soll, ob sie jetzt raus geht oder nicht. Wenn sie dann nicht raus gegangen ist, ist sie kurze Zeit später zur Tür. Kann ja sein, das dort anderes Wetter ist.
 
Sie lag gerne auf meinem Schoß, aber nur wenn die Decke auf mir lag, auf der Calou immer schläft. Sie rollte sich dann immer ein und schlief, während ich fernsehen schaute. Sie versuchte immer und zu jeder Zeit Leckerlis abstauben zu können. Ich beobachtete sie Stundenlang beim Schlafen oder wenn sie sich putzte. Ich spielte mir ihr ausgiebig mit der Reiz Angel, oder schmiss ein Papierball durch das Haus, wo sie stundenlang mit spielen konnte.
 
Ich habe mit ihr mehr Zeit verbracht, als mit Calou, aber es war doch ganz schön, nicht immer alleine gewesen zu sein. Wenn ich mir was zu essen gemacht habe, hat sie immer gedacht, dass es für sie ist. Dann ist sie zum Teppich gelaufen. "Das ist nicht für dich, Püppi", sagte ich ihr dann. Ich habe sie dann immer an alles schnuppern lassen. Manchmal bekamen sie von mir etwas, was sie auch essen dürfen.
 
Wenn ich im Keller neues Futter für den nächsten Morgen hoch holte, kam sie immer mit und maunzte leise. Ich erinnere mich noch, dass sie einmal durch das Kellerfenster rein kam, dass auf Kipp stand. Ich saß im Wohnzimmer und hörte ihre leisen "mimimis", die sie von sich gab. Ich bin durch das ganze Haus gelaufen, konnte aber nicht genau raus hören, wo sie genau war, bis ich kapiert habe, dass ich im Keller noch nicht geschaut habe. Ich habe sie zwischendurch immer gerufen, bis ich die Kellertür aufmachte und sie raus geschossen kam. Hat sie auch nur einmal gemacht.
 
Sie haben mich in ihrem Zuhause so akzeptiert, wie ich bin und ich bin den beiden und auch vor allem Karin sehr Dankbar, dass sie mir das ermöglicht hat. Dass ich mit ihnen (quasi) aufwachsen durfte. 9 Monate sind eine lange Zeit, die leider viel zu schnell vorbei gingen.
 
Ich werde es vermissen, dass sie nicht mit im Bett schlafen. Das Minou mir die Decke klaut, sich auf meinen Beinen breit macht oder sich an meinem Bauch einrollt und schnurrt, bis ich eingeschlafen bin. Calou wird nicht mehr mauzend seine Beute präsentieren, sodass es die Nachbarn hören können. Minou wird mir nicht mehr auf die Nerven gehen, weil sie Leckerlis haben will. Calou wird sich im Bett auch nicht mehr breit machen, wenn ich schlafe. Sie werden mich nicht mehr mitten in der Nacht wach machen, weil einer von ihnen raus möchte oder weil sie Hunger haben. Ich werde morgens nicht mehr auf der Treppe sitzen, während sie frühstücken. Ich werde Minou nicht mehr bei ihren "5 Minuten" beobachten, wenn ich schlafen möchte. Calou wird auch nicht mehr mit mir reden, wenn er was tolles am Tag erlebt hat.
 
Ich sagte vorhin zu Karin schon, dass es schon komisch ist, dass keine Katze an meinem Bauch liegt und schläft. Das erste Wochenende, hab ich gedacht, dass Calou neben mir liegt und schläft. Aber ich war ja Zuhause.
 
Ich werde die beiden Stinker echt wirklich richtig vermissen, aber sie sind nicht aus der Welt. Karin sagte, ich kann sie jeder Zeit besuchen, wenn ich mal da bin und das werde ich auch definitiv machen, denn ich hab die beiden so sehr ins Herz geschlossen und ich hab mich jeden Tag neu in die beiden verliebt.
 
Minou, die Püppi, die kleine Diva, großer Schatz, kleiner Waschbär und Hängebauchschwein. ♥
 
 
 
Calou, der Gentleman, der kleine Tiger, großer Schatz, kleiner Waschbär und Hängebauchschwein. ♥
 
 

Dieser Blog wird weiterhin bestehen bleiben, denn wenn ich sie Besuchen werde, werde ich diesen Blog aktualisieren.

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